Der Bodensee mal wieder…Lage bis zur Scheurleiste

Der Bodensee hat sich mal wieder von seiner super Seite gezeigt. Nicht, weil es warm, sonnig und Badewetter, sondern richtig geniales Segelwetter war.
Das ist dem Käpt’n eigentlich auch lieber als rumzudümpeln und zu baden.
Das Wetter war durchwachsen angesagt und so war es auch. Angekommen bei Flaute gab uns der See erst mal Zeit alles herzurichten und die „La Pirogue“ in’s Wasser zu lassen.
Kleine Erinnerung: Wie sind Trockenlieger.
Dann war der See und gnädig und gab dem Käpt’n Zeit ein Malör zu beseitigen. Eine Getränkeflasche meinte auszulaufen und das Batteriefach zu füllen. Bei den vorangegangenen heißen Temperaturen könnt ihr Euch ausmalen, wie das Ganze aussah und vor allem roch – draußen immer noch Flaute.

Bis letztlich alles wieder in der Backskiste eingeräumt war regten sich die Blätter der Bäume an der Hafenmauer. Ein leises Lüftchen war zu verspüren. Das war das Kommando zum Auslaufen. Das übliche Spiel – Leinen los, Motor an, rückwärts aus der Box und ab die Post. Kaum aus dem Hafen ausgelaufen war schon deutlich mehr Wind als nur ein Lüftchen vorhanden. Der hatte in kürzester Zeit ordentlich zugelegt. Also ruck zuck Segel gesetzt und los. Der Wind pendelte sich bei 3-4 bft ein und bescherte dem Käpt’n und der Crew ordentlich Spaß – Lage bis zur Scheuerleiste.
Höhe Meersburg mussten wir dann die Handbremse ziehen, denn schließlich muss das Ganze am nächsten Tag wieder zurück gesegelt werden. Und wer weiß was dieser Tag so bringt.

Das war allerdingst nicht lange ein Geheimnis, nachdem uns ein Pfeifen in der Früh geweckt hatte. Nein, es war kein gut gelaunter Hafenmeister – es waren die Masten, durch die der Wind blies und sie zum Pfeifen brachte. Gott sei Dank hatte der Wind dann etwas an Kraft wieder verlorgen, als wir aus der Koje krochen.
Nach dem Frühstück wanderten die Blicke Richtung Himmel und in die Wind- und Wettervorhersagen. Abflachender Wind zeigen die Kurven. Das war schon mal gut und somit wurde die „La Pirogue“ wieder Seeklar hergerichtet. Kurz bevor es losgehen sollte – wieder ein Pfeifen. Und wieder waren es die Masten, denn der Wind legte wieder zu. Das war nicht ganz in unserem Sinn und so wurde das Geschehen erst mal an der Hafenmole beobachtet. Und wieder ein Blick in die Wind- und Wettervorhersagen. Irgendjemand hatte da wohl an der Wetterschraube gedreht. Denn plötzlich war nichts mehr von abflachenden Winden zu sehen. Ganz im Gegenteil, im Laufe des Nachmittags und in den Abend sollte es immer mehr werden.

Also war die Entscheidung gefallen. Raus aus dem Hafen, sonst könnte es ein langes Wochenende geben. Das erste Reff in’s Groß und die Fock drauf und ab ging’s zum Wellenreiten. Aber nicht im positiven, sondern im unglücklichen Sinn. Denn wir mussten ganu gegen die spitze Welle ansegeln. Die „La Pirogue“ hat sich immer wieder festgestampft. Denn alle Wellen konnte der Käpt’n aufgrund der Böen nicht entsprechend aussteuern. Wie mussten bis zur Seemitte bevor wir umlegen konnten in Zielrichtung Überlingen. Das war ein ordentliches Gestampfe. Dennoch lief’s überraschend gut.
Umgelegt ging’s dann deutlich besser dem Ziel entgegen. Allerdings war es bis dahin noch ne gute Strecke zu segeln. Aber je mehr wir Richtung Überlinger See kamen und schließlich in ihn „eingetaucht“ sind, wurden die Wellen immer kleiner und angenehmer. Und schon ging es nochmal eine Nummer flotter voran. Um die Insel Mainau zog es nochmal ordendlich rum und hatten in den Böen bis zu 25 Knoten Wind gemessen. Das war dann schon etwas Grenzwertig für das erste Reff und die Fock. Die Scheuerleiste badend ging’s ordentlich voran. Ruck Zuck waren wir mit unserer „La Pirogue“ wieder am Heimathafen Überlingen. Aber das ging mal garnicht, dass der Käpt’n mittags, es war gerade mal 14:00 Uhr, schon in den Hafen ging. Also zogen wir erst mal am Ziel vorbei und wendeten nochmal in Richtung Mainau.
Ein nahender Regenschauer brachte uns letztlich doch dazu, anschließend in den Hafen zu fahren. Und dann….ja dann kam er natürlich nicht. Dafür gab’s dann noch Kaffee zum Abschluss und ein gemütliches ausslippen.

Ja, der Bodensee mal wieder – Wind und Wetter um mal wieder so richtig die Sau rauslassen zu können!

Die beiden Törns könnt ihr neben den anderen im Logbuch nachlesen. Inklusive aufgezeichneter gesegelter Route und Bilder.