Segeln aus Leidenschaft – Warum eigentlich segle ich?

La PirogueDas ist eine gute und berechtigte Frage. Das werde ich auch häufiger gefragt. Einerseits ist die Frage leicht, aber dann doch auch irgendwie schwierig zu beantworten.

Der leichte Teil ist klar. Segeln ist schön weil man raus kommt in die Natur. Es gibt eigentlich nichts schöneres als draußen in der Natur zu sein. Die viele frische Luft und der Wind, der einem um die Nase weht. Aber das geht auch bei einem Spaziergang.

Und dann ist da noch das Zusammenspiel von Mensch und Natur, der Umgang mit den Elementen, dem Wind, dem Wetter, dem Boot.

Segeln aus Leidenschaft

Und hier geht es dann schon etwas tiefer dies zu begründen. Warum macht einem das Segeln solch einen Spaß, dass man es auch Leidenschaft macht? Das ist dann nicht mehr ganz so einfach. Auch wenn es einem logisch und klar erscheint. Aber irgendwie fällt es mir nicht ganz so leicht dies in Worte zu fassen. Ich werde es mal versuchen:

Auf dem Wasser zu Segeln gibt einem eine gewisse Freiheit. Freiheit gerade dort hinzusegeln wo einem gerade danach ist. Ein Ziel vor Augen zu haben und dies zu erreichen wie es einem gerade gefällt. Nicht nach Regeln zu spielen. So zu handeln wie es einem gerade in den Sinn kommt. Wie es die Situation erfordert. Das ist durchaus eine willkommene Abwechslung um Alltag. Und – suchen wir nicht alle ein Gegenstück, ein Ausgleich zum Alltag?

Dem Alltag entfliehen

Von einigen Seglern ist immer wieder zu hören, wie einen der Schritt auf das Boot alles vergessen lässt. So geht es mir auch. Ein Schritt auf das Boot lässt mich aus dem Alltag von jetzt auf nachher entfliehen. Es ist wie das Abfangen eines Jets auf einem Flugzeugträger. Rauf auf’s Boot und – Stillstand. Der Geist kommt runter und die Seele baumelt in der Natur. Alle Sinne drehen sich nur noch um das Wesentliche in diesem Moment.

La PirogueEs ist einerseits die Ruhe der Natur, die einen die Sinne in ganz andere Richtungen lenken lässt. Weg vom schnellen hektischen Alltag, der eigentlich kaum Raum für Ruhe lässt. Das braucht der Mensch. Abschalten. Dem Alltag entfliehen. Vielleicht ist es die Sehnsucht nach dieser Ruhe, die einem das Segeln gefallen lässt. Sie ist stets mit dabei. Zwar nicht überall, aber doch sehr häufig. Jedes Wellenplätschern, jedes Entenquaken, ja jede Schnacke hört man im lauen Sommerabend im Cockpit lümmelnd.
Dazu kommt dann das Gefühl die Natur zu spüren. Nein, nicht in Form von nass werden sondern die Bewegung durch die Wellen. Das geschmeidige Schaukeln des Bootes in den Wasserbewegungen. Ok, es gibt auch die unruhige See, aber ich denke ihr wisst was ich meine. Aber auch gerade die unruhige See ist auch so ein Fall die Natur zu spüren. Was hat sie alles drauf, was macht sie alles mit einem? Das ist durchaus eine Herausforderung. Diese zu meistern macht auch Spaß. Es ist mitunter einfach auch die Faszination der Natur mit ihren Gewalten.
Mit diesen Elementen der Natur entsprechend umzugehen und erfolgreich zu meistern bringt ebenfalls Spaß. Dabei hat jedes Revier so seine Herausforderungen.

Die Kraft der Natur

Dem Ganzen steht dann noch der Erfolg am Ende des Törns nach, das Boot erfolgreich alleine durch die Kraft der Natur vorwärts zu bewegen. Das Gefühl nicht durch Menschenkraft erzeugte Energie genutzt zu haben.

Und dann sind da noch die visuellen Eindrücke die erlebt werden können. Der strahlende Sonnenschein direkt über einem. Die weitaus größere Faszination sind die beliebten Sonnenuntergänge. Die auf bzw. am Wasser zu erleben empfinde ich als der Punkt auf dem i.

Es wirkt, wenn ich das so immer wieder etwas durchlese, etwas eigenartig die Beschreibungen. Man merkt durchaus wie ich nach den Beschreibungen ringe. Vielleicht ist ja genau das was man nicht beschreiben kann das, was einen daran fasziniert.

Könnt ihr jetzt nachvollziehen warum ich segle?